Gottes Offenbarung nach Abschluss des biblischen Kanons
Hat Gott nach Abschluss des biblischen Kanons aufgehört, sich den Menschen durch Träume und Visionen zu offenbaren? Nein!
Amos 3,7: Gott offenbart seinen Propheten, was Er tun will.
Sprüche 29,18: »Wo keine Offenbarung [hebr. chazon] ist, wird das Volk zügellos, aber wohl ihm, wenn es das Gesetz bewahrt!«
Matthäus 7,15; 24,11.24: Christus warnt vor falschen Propheten, nicht vor allen Propheten! Falsche Propheten können auch Zeichen und Wunder tun und dadurch sogar die Auserwählten verführen. Mit dieser Warnung verheißt Jesus, dass es nach Abschluss des biblischen Kanons weiterhin Propheten geben wird – auch echte Propheten, von Gott berufen und gesandt.
Römer 12,6; 1.Korinther 12,4-11.28-31; 13,2; 14,1.6.22; 1.Thessalonicher 5,20; 2.Petrus 1,19‑21: Die Gabe der Prophetie gab es in der frühen Christengemeinde. Sie ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Paulus ermutigt die Christen, nach der Gabe der Weissagung zu streben (1.Korinther 14,1).
Epheser 4,11-13: Sinn und Zweck aller geistlichen Gaben ist der Aufbau und die Einheit der Gemeinde Gottes, des Leibes Jesu.
Joel 3,1-3; Johannes 16,12; Apostelgeschichte 2,14-21: Wir finden in der Bibel keinen Hinweis darauf, dass Gott mit Abschluss des biblischen Kanons alles gesagt hat, was er sagen wollte. Vielmehr sagt Jesus seinen Jüngern, dass er ihnen noch mehr zu sagen hätte, sie es aber noch nicht ertragen könnten. Gott verheißt die Gabe der Prophetie seiner Gemeinde und Paulus ermutigt, nach der Gabe der Weissagung zu streben (1.Korinther 14,1). So warten wir auf die Ausgießung des Spätregens, denn in den letzten Tagen werden Söhne und Töchter weissagen (Joel 3)!
1.Korinther 13,8-13: Weissagung wird zwar einmal aufhören, aber erst, wenn sich die Verheißung der Wiederkunft Jesu erfüllt hat.
1.Korinther 14,22: »… die Weissagung aber ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen.«
Maleachi 3,23: »Ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt«, sendet Gott den »Propheten Elia«. Vor dem ersten Advent war es Johannes der Täufer (Matthäus 11,7-15). Wer wird es vor der Wiederkunft Jesu sein?
Hinweis: Die Gemeinde der Übrigen
Literaturempfehlung: Goldstein, Clifford: Die Übrigen: Biblische Realität oder Wunschvorstellung, Wien: Top Life Center, 2010.
Offenbarung 12,17; 19,10; 22,9: Die Gabe der Prophetie ist Kennzeichen der Gemeinde der Übrigen: Sie halten alle Gebote Gottes und haben das Zeugnis Jesu (d.h. ein Zeugnis, das Jesus selber gibt). Nach Offenbarung 19,10 und 22,9 ist das Zeugnis Jesu der Geist der Weissagung bzw. die Gabe der Prophetie, welche die Propheten haben (22,9).
Zu welcher Zeit wird die Gemeinde der Übrigen auftreten? Offenbarung 12,1-6 beschreibt die Kirchengeschichte der Frühzeit (Verfolgung). Ab den Versen 7‑13 befindet sich ein Einschub mit einer Erklärung zu dem Drachen. Die Verse 14‑17 beschreiben die Kirchengeschichte bis zum Ende. Das Ende der 3½ Zeiten = 42 Monate =1.260 Jahre ist im Jahr 1798. Danach beginnt die Endzeit, in der Gottes Gemeinde der Übrigen ihm gehorsam ist, »welche die Gebote Gottes befolgt« und »das Zeugnis Jesu Christi hat« (V17).
»Ihr sollt nichts hinzufügen…«?
5.Mose 4,2: »Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen…«
Bezieht sich das auf Menschen, oder sagt Gott, dass er bereits alles gesagt hat und dass es nach Mose keine Propheten und inspirierte Schriften mehr geben wird? Dann hätte es nach Mose keine Bücher mehr geben dürfen. Wenn jemand behauptet, dass es bis heute die Gabe der Weissagung gibt, dann ist das kein Schwärmer, sondern ein Mensch, der an die Verheißung Gottes glaubt!
Offenbarung 22,18.19: »Wer hinzutut…« Damit ist nicht die ganze Bibel gemeint, sondern die Vision der Offenbarung. Johannes hat von all seinen Schriften dieses Buch zuerst geschrieben. Zu seiner Zeit gab es noch keinen Kanon des Neuen Testamentes. Wozu schrieb er noch das Evangelium und die Briefe? Gott darf sich immer offenbaren und Wissen darf zunehmen!