Vergleich man spätere Schriften von Ellen White mit den ganz frühen Schriften, dann kann man Auslassungen bzw. Korrekturen finden – nach Ansicht der Kritiker unzählige Stellen, um theologische Fehler zu vertuschen.
So wird behauptet, dass die Vorsteher der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten fehlerhafte Aussagen von Ellen White geheim halten bzw. nicht alles, was sie geschrieben hat, der Öffentlichkeit zugänglich machen. Andere behaupten wiederum, dass dem Schrifttum von Ellen White Aussagen hinzugefügt wurden, die Ellen White niemals gemacht haben soll.
Antworten:
https://www.ellenwhiteanswers.org/answers/links/
https://www.whiteestate.org/books/egwhc/EGWHCc17.html#c17
Ellen G. White® Estate: How many books (whiteestate.org)
Wurden Schriften von Ellen G. White vertuscht?
Alle veröffentlichten Werke von Ellen White (einschließlich derer, die angeblich vertuscht wurden) waren bereits in den 1990er Jahren der CD-ROM „The Complete Published Writings of Ellen G. White“ des White Estate enthalten. Alle ihre unveröffentlichten Werke (Briefe und Manuskripte) stehen seit Jahrzehnten in den weltweit 22 Ellen G. White Research Zentren zum Studium zur Verfügung. Keine ihrer Schriften wurde vertuscht oder der Öffentlichkeit vorenthalten. Die Homepage egwwritings.org hat nun die CD-ROM abgelöst und enthält alle Schriften, die auch teils im Original oder in Kopie in den Forschungszentren zur Verfügung stehen.
Kritiker verweisen auf bestimmte Streichungen in frühen Veröffentlichungen als Beweis dafür, dass James und Ellen White (oder andere verantwortliche Leitungspersonen) versucht haben, Aussagen zu vertuschen, die irrige Überzeugungen unterstützen. Es ist eine Tatsache, dass aus einigen der frühen Schriften, die im Laufe der Jahre nachgedruckt wurden, Sätze und sogar Absätze gestrichen und andere Änderungen vorgenommen wurden. Die Frage ist eigentlich eine doppelte: (1) Darf ein wahrer Prophet seine von Gott gegebenen Botschaften revidieren oder löschen oder vielleicht sogar nicht bewahren? (2) Was waren Ellen Whites Beweggründe für die Änderungen, die an ihren Schriften vorgenommen wurden?
Aus der Bibel geht hervor, dass die Boten Gottes eine gewisse Freiheit bei der Entscheidung hatten, was sie schreiben und wie sie es am besten darstellen sollten. Viele Propheten überbrachten ihre Botschaften mündlich, so dass überhaupt kein schriftlicher Bericht erhalten blieb. Darüber hinaus hielt Gott es nicht einmal für nötig, die Botschaften einiger Propheten aufzubewahren, die ihre Botschaften aufgeschrieben hatten (siehe z. B. 1. Chronik 29,29). Von Jeremia wird berichtet, dass er, als er seine Botschaft für König Jojakim neu niederschrieb, „noch viele ähnliche Worte hinzufügte“ (Jer 36,32), was bedeutet, dass er sich nicht darauf beschränkte, nur seine ursprünglichen Worte zu verwenden, um seine Botschaft auszudrücken.
In ihrer Antwort auf den Vorwurf der Vertuschung schrieb Ellen White 1883: „Es liegt mir fern, irgendetwas von dem, was ich jemals veröffentlicht habe, zurückzuhalten, sondern ich würde große Genugtuung empfinden, wenn ich jede Zeile meiner Schriften, die jemals gedruckt wurde, der Öffentlichkeit zugänglich machen würde“ (1SM 60). Eine solche Aussage würde wohl kaum von jemandem gemacht werden, dessen Motivation für Änderungen in ihren Schriften darin besteht, peinliche Aussagen zu unterdrücken. Gleichzeitig hat ein Autor das Recht (manche würden sagen, die Pflicht), dafür zu sorgen, dass seine Ideen so klar wie möglich zum Ausdruck kommen – selbst wenn dies bedeuten sollte, dass er Passagen streicht und/oder überarbeitet, die von den Lesern falsch interpretiert werden könnten. Eine Untersuchung von Ellen Whites angeblichen „Vertuschungen“ findet sich in F. D. Nichols Ellen G. White and Her Critics, S. 267-285 und 619-643.