Bild oben: Ausschnitt aus dem „Columba-Altar“, auch genannt „Dreikönigsaltar“, von Rogier van der Weyden, Triptychon, 1455
Was schreibt Ellen White über Weihnachten?
Aus der Zeitschrift Review and Herald vom 9. Dezember 1884:
Der 25. Dez. soll angeblich der Tag der Geburt von Jesus Christus sein. Die Einhaltung dieses Tages ist üblich geworden und sehr beliebt. Aber dennoch gibt es keine Gewissheit darüber, dass wir den wahren Tag der Geburt unseres Erlösers halten. Die Geschichte gibt uns darüber keine klare Auskunft. Die Bibel gibt uns nicht die exakte Zeit. Wenn der Herr dieses Wissen als notwendig zu unserer Erlösung erachtet hätte, dann hätte er durch seine Propheten und Apostel gesprochen, damit wir alle darüber Bescheid wissen. Aber das Schweigen der Schrift in diesem Punkt bezeugt uns, das es uns vorenthalten ist – aus einem weisen Grund. In Seiner Weisheit hat der Herr den Ort verborgen, wo Mose begraben wurde. Gott hat ihn begraben, Gott hat ihn auferweckt und in den Himmel genommen. Durch dieses Geheimnis wurde Götzendienst vermieden. … Aus demselben Grund hat er den genauen Tag der Geburt Christi verborgen, damit nicht der Tag, sondern Christus als Erlöser der Welt die Ehre erhalten sollte. … Unsere Anbetung sollte Jesus als dem Sohn des unendlichen Gottes gelten.
Weil nun der 25. Dez. als Geburtstag von Christus beachtet wird … wird es eine schwierige Sache sein, über diesen Zeitraum hinwegzugehen, ohne diesem eine gewisse Aufmerksamkeit zu schenken. Es kann einem guten Zweck dienen. [es folgen Anweisungen, um „sündige Amusements“ zu meiden]
Wenn Weihnachten kommt, sollten Eltern nicht den Standpunkt einnehmen, dass ein „Evergreen“ [gemeint ist der Christbaum], der innerhalb der Kirche zur Freude der Schüler der Sabbatschule aufgestellt wird, Sünde ist, denn es kann zu einem großen Segen gemacht werden. Lenkt ihre Gedanken auf Taten der Nächstenliebe und Wohltätigkeit. Niemals sollte Zerstreuung der Sinn und Zweck weihnachtlicher Zusammenkünfte sein.
Weihnachten rückt näher. Mögt ihr alle Weisheit erhalten, um es zu einer besonderen Zeit zu machen. … [Familien sollen sich vereinen]… Bringt die Geschenke, mit denen ihr euch gewöhnlich gegenseitig beschenkt, ins Schatzhaus des Herrn. Befestigt die kleineren Geschenke am Weihnachtsbaum in der Gemeinde. Der „Evergreen“ soll das heilige Werk Gottes und Seine Wohltaten uns gegenüber zeigen…
Aus der Zeitschrift Review and Herald vom 11. Dezember 1879:
Wir stehen jetzt kurz vor dem Ende eines neuen Jahres. Sollten wir diese Festtage nicht nutzen, um Gott unsere Gaben zu bringen? Ich kann nicht von Opfern sprechen, da wir ja nur das zu Gott zurückbringen, was ihm bereits gehört und was er uns nur solange anvertraut hat, bis er es zurückruft. Gott wäre sehr erfreut, wenn zu Weihnachten jede Gemeinde einen Weihnachtsbaum hätte, wo jeder seine Gaben anhängen könnte, große und kleine, für die Gotteshäuser. Uns haben Briefe erreicht, wo wir gefragt werden, sollen wir einen Weihnachtsbaum aufstellen? Wäre das nicht wie die Welt? Wir antworten: Ihr könnte es wie die Welt machen, wenn ihr die Neigung dazu habt, oder ihr könnt es so völlig anders als die Welt machen. Es ist keine Sünde, einen duftenden „Evergreen“ in der Gemeinde aufzustellen, sondern die Sünde liegt im Motiv, woraus die Handlungen kommen und auch aus dem Nutzen der Geschenke, die an den Baum gehängt werden. Der Baum kann so groß und seine Äste so breit sein, wie er am besten ins Gebäude passt, aber beladet die Äste mit goldenen und silbernen Früchten der Wohltätigkeit und stellt sie Ihm als Weihnachtsgeschenk dar. Lasst eure Spenden durch das Gebet geheiligt werden und lasst die Frucht an diesem geweihten Baum zur Beseitigung der Schulden von unseren Adventhäusern (houses of worship) in Battle Creek, Michigan, Oakland und Kalifornien dienen. Ein Wort zu den Weisen genügt.
Hinweise zum Thema Geschenke (Review and Herald, 9. Dezember 1884):
Tausende Dollar [1884!] werden unnötig jedes Jahr in Geschenke ausgegeben. Das bedeutet einen Verlust für Gott, Verlust für Sein Werk. … Nun, Brüder, lasst uns zu Weihnachten besondere Anstrengungen unternehmen, um mit Geschenken und dankbaren Opfern vor den Herrn zu treten, so wie das Geschenk von Jesus Christus als Erlöser für die Welt. Gebt nichts unnötig aus… Ich würde die Gewohnheit, zu Weihnachten und Neujahr Geschenke zu machen, nicht verurteilen. Es ist richtig, sich gegenseitig Zeichen der Liebe und Anerkennung zu geben, wenn wir dabei Gott, unseren besten Freund nicht vergessen. Unsere Geschenke sollten so sein, dass sie für den Empfänger einen echten Nutzen bringen. Ich würde solche Bücher empfehlen, die dabei helfen, das Wort Gottes besser zu verstehen, oder die unsere Liebe für die darin enthaltenen Prinzipien erhöht. Gebt etwas weiter, das während dieser langen Winterabende gelesen werden kann. … Viele haben keine Bücher oder andere Veröffentlichungen über die Gegenwärtige Wahrheit. Hier gibt es ein großes Feld, wo Geld sicher investiert [angelegt] werden kann. Es gibt viele Kinder, die mit Lesestoff versorgt werden sollten… Viel Kleingeld wird gewöhnlich für Süßigkeiten und nutzloses Spielzeug ausgegeben, wofür man guten Lesestoff kaufen kann. Kinder brauchen richtige Lektüre …
Mehr darüber beim Ellen White Estate (englisch) oder über die Suche beim Digital Research Center (Stichwort „christmas“).